Bevor sie ausgeblüht
Kreiswärts nach Licht gestrebt ein Geierflug
Zitierter Müll gardeniengeiles
Zeug als gehe es sich
Selbst ans Licht zu schielen
Der Rest der Welt muß tun als wär er naß
gemacht geworden gleich
Balkongeboren Schöpfungsstümper blattweis halmweis und
Geübt die
Weiß wie man sich nackt macht oder reckt
und alles Reden über aus der Bahn schlägt
sei sie
Es gibt noch ein zweites Tulpengedicht von ihr, das können Sie ✺hier von ihr vorgelesen hören. Harald Hartung war in seinem Buch Die Launen der Poesie: Deutsche und internationale Lyrik seit 1980 von ihrer Lyrik nicht so begeistert. Sie kennt das Musterbuch der Moderne, hat aber im Bric-à-brac der Möglichkeiten ihre eigene Nuance noch nicht gefunden, hatte er geschrieben. So sehr ich den Mann schätze, muss ich ihm widersprechen. Und deshalb stelle ich am vorletzten Tag des Poetry Month eines ihrer schönsten Gedichte ein. Das steht jetzt (wie das Gedicht von Boehlendorff) zum ersten Mal im Netz:
Kreiswärts nach Licht gestrebt ein Geierflug
Zitierter Müll gardeniengeiles
Zeug als gehe es sich
Selbst ans Licht zu schielen
Der Rest der Welt muß tun als wär er naß
gemacht geworden gleich
Balkongeboren Schöpfungsstümper blattweis halmweis und
Geübt die
Weiß wie man sich nackt macht oder reckt
und alles Reden über aus der Bahn schlägt
sei sie
Tulpenheit und habe keine andre Gattung
Neben sich
Neben sich
Sie Wiedergefundne im Dunkel Ganz
falsch
falsch
Dem Riesen Licht
würd jetzt nie mehr schlafen läg nachts wach und
spräche Dir nur immer zu Ich bin am Ende
dieser Tage hier Dich zu vermissen und auf dem
Weg. Geb mich nicht her noch hin. Was
hinter Deinen Augen steht will ich für jetzt
nicht wissen, seh genug, will mich von
Bildern nicht ernähren. Es stehen
die Alleen schon als
wartetest an deren Ende
Du. Ich rannte, wenn, dann immer, nur, und
auf Dich zu und schriee 'Bahnhof! Bahnhof' Wüßt ich
doch, daß einer das verstünde - ich nicht:
Du.
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